Die Gesellschaft für deutsche Sprache wählt jedes Jahr Wörter, die sich in diesem und für dieses Jahr besonders hervorgetan haben. Was ich nicht herausfinden konnte ist, ob auch nicht mehr genutzte Worte ermittelt und entsorgt werden. Neben Bandsalat würde das Wort Dauerlauf sicherlich in diese Kategorie gehören. Heute fand in Sydney nun ein Dauerlauf der besonderen Art statt. 70.000 Menschen nahmen am "City to Surf" teil, auch eine etwas gestelzte Benennung der Route von der Innenstand zum Bondi Beach. Nun ist es nicht so, dass ich diese 14 KM mitgelaufen bin - ich habe das Rennen in der Liveübertragung im Gymnastikraum beim Fahrradfahren verfolgt. Man brauchte schließlich nur gut 40 Minuten warten, bis der Erste im Ziel eintraf. Zum Bondi Beach sind wir, also die üblichen Kollegen + Lena, dennoch gezogen, da ein "befreundetes" Beratungshaus dort ein Versorgungszelt aufgebaut hatte, in das auch nicht-Läufer eingeladen waren. Nur die Massagen waren den echten Sportlern vorenthalten. Gut gelaunt haben wir dann den Sonntag erst in der Sonne verbracht, dann aus dem trockenen Zelt zugeguckt, wie sich eine Bucht im strömenden Regen mit Zehntausenden Menschen in relativ kurzer Zeit leeren kann...
...um dann wieder bei schönsten Sonnenschein noch ein wenig am Strand zu verweilen. Inzwischen war auch unser Quotenläufer eingetroffen: Roger hat es in einer Zeit von knapp 3 h geschafft. Hab ich erwähnt, dass es 14 KM waren? Im Vordergrund des Laufes steht aber auch nicht der sportliche Ehrgeiz sondern das Sammeln von Spenden für gute Zwecke. Einige Läufer sieht man daher mit Kinderwagen, verkleidet oder Fotos schiessend die Strecke entlang laufen. In den australischen Medien wird das natürlich als weltweit einzigartige Stimmung verkauft - aber gegen den Kölner Marathon natürlich nur ein Kinderteller.
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